Value Investing
Eine weitere Investitionsstrategie ist das Value Investing. Das Value Investing geht auf Benjamin Graham zurück, der in seinem Buch „Security Analysis“ das Konzept der Sicherheitsmarge einführte. Im Kern geht es um die Differenz des inneren Werts oder fairen Werts eines Unternehmens (bzw. dessen Wertpapiers) und dessen Marktwert. Wenn der innere Wert des Unternehmens über dem Marktpreis liegt, ist der Investor bereit es zu kaufen, damit er eine positive Sicherheitsmarge hat. Warren Buffet und Peter Lynch haben das Value Investing durch ihre Publikationen einem breiteren Publikum bekannt gemacht.
Burggraben
Eine Spielart ist das sogenannte Burggraben Investing. Der Begriff des Burggrabens (engl. moat) geht auf Warren Buffet zurück. Er nutzt diesen Begriff, um einen Wettbewerbsvorteil und Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens zu unterstreichen. Es ist für andere Unternehmen schwerer in den Markt einzutreten.
Was sind mögliche Gründe für Burggraben?
Es gibt eine Vielzahl verschiedener Merkmale, die einen guten Burggraben bilden. Hier eine kurze Liste mit Beispielen:
- Marktdominanz des Konzerns: Facebook, Amazon, Google
- Starke Marke: Coca-Cola, Nike
- Hohe Wechselkosten: SAP
- Monopolähnlich: Facebook mit Instagram, regionale Flughäfen, Eisenbahn
- Oligopole: Boeing und Airbus, Visa und Mastercard, Immobilien
Warum ist das Value Investing immer wieder möglich?
Viele Menschen werden von Emotionen geleitet. Einige dieser Emotionen können auch für suboptimale Käufe führen, wie beispielsweise Gier, Herdentrieb oder Unwissenheit. Ich möchte das nicht so verstanden wissen, dass dies mein Menschenbild ist, sondern lediglich Gründe, warum es am Markt immer wieder zu Über- und Unterbewertungen kommt.
Schauen wir uns die Emotion Gier an. Grundsätzlich möchten wir Menschen am aktuellen Trend teilhaben. Im Moment steigen zum Beispiel die Aktien von einem Konzern und viele steigen zu viel zu hohen Kursen ein. Der Einzelne achtet in dem Moment nicht unbedingt auf den Wert des Unternehmens. Aus diesem Grund steigen Marktteilnehmer in Aktien ein, die deutlich überbewertet sind. Dies kann zu einer Blase führen, indem einige Marktteilnehmer verkaufen, um Gewinne abzuschöpfen. Durch die Gewinnmitnahmen kann es zu Panikverkäufen kommen, weil die Angst aufkommt, dass der Wert des Unternehmens womöglich noch immer viel zu hoch ist. Für uns Value Investoren ist dies der spannende Moment, um zu einem fairen Preis das Unternehmen zu kaufen. Dahinter steckt neben einer gewissen Gier noch der Herdentrieb, teilhaben am Gewinn und Angst vor Verlusten.
Es gibt auch historische Beispiele wie der Brexit oder die Dotcom Blase in den 2000ern. Es kam in beiden Fällen zu einer Abwertung der Unternehmen, die noch kurz zuvor hoch bewertet waren. Dadurch bietet sich die Chance zu einem fairen (unterbewerteten) Preis eine Teilhabe am Unternehmen zu kaufen.
Was sind die Nachteile von Value Investing?
Die Theorie hinter dem Value Investing ist leicht zu verstehen. Allerdings braucht man als Value Investor Erfahrung, Wissen, Zeit und vor allem Geduld. Aus diesem Grund ist es nicht leicht die Theorie in die Praxis umzusetzen. Der Value Investor hat die Mehrheit der Investoren gegen sich, weil sonst die Aktie nicht unterbewertet wäre. Der Value Investor verbringt viel Zeit damit sich in das Unternehmen einzuarbeiten und es zu verstehen.
Fazit
Der Value Investor hat die große Herausforderung: erstens Unternehmen zu finden, die unterbewertet sind. Zweitens deren Geschäftsbericht er verstanden hat. Und drittens dessen Unternehmenswert in der Zukunft steigt. Es gibt einige Datenbanken, die ich Euch gerne im direkten Kontakt weitergebe. Ich kann Euch eine ans Herz legen, die ich auch selbst abonniert habe.
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